09.02.2019

So nun bin ich angereist und freue mich sehr auf die entspannenden Tage. Ich habe sogar ein besseres Zimmer für den gleichen Preis erhalten :o). Das nahm ich gerne; ich fühle mich sehr wohl hier. Ein grosser Balkon und reichlich Platz. Sehr nettes Personal, die Frau des Dr. Graethers ist so aufgestellt und herzig, dass man sie knuddeln könnte. Eine sehr fröhliche Frau; sie führt das Kurhaus.
Im Moment geniesse ich noch die Ruhe und das Ankommen sehr; ich hatte gerade ein Erstgesprächstermin mit Gesundheitscheck. Dabei kam heraus, dass meine Werte tip top sind, was mich natürlich sehr freut! Das liegt sicher daran, dass ich nun schon seit einer Woche keinen Kaffee mehr trinke ;o). Herr Graether meinte, dass die Leute, die hier her kommen v.a. Mühe haben mit Verzicht auf Süssspeisen und/oder Kaffee...

10.02.2019

Nach einer SEHR erholsamen Nacht und einer tollen Joggingrunde ging's dann los mit einem leckeren Abführ-Trunk *örks*, der ist allerdings der beste, verträglichste, den ich je hatte. Bei den Abführ-Trunks bei den Kuren, die ich bisher machte, musste ich mich oder fast ergeben. Der heute war nur schnell etwas grüsig beim Abgang und danach ganz ok... 

 

Ach du meine Güte, da hinten sitzt ein Mann, der gerade gesagt hat, dass er täglich 10 Tassen Kaffee trinkt und er könne nicht ohne, er müsse wieder abreisen (auch gestern angereist). Das ist ja krass! (Ich bin jetzt in so ein Räumle, wo man gutes Internet hat, im Zimmer ist es leider sehr sehr schlecht, teilweise geht's ganz ok, aber heute Morgen ging gar nichts, drum bin ich dann jetzt doch hier her). Man kann hier schon Kaffee trinken, das hängt aber je nach Kur ab, die man macht :o). Frage mich manchmal schon, wie sich die Leute vorbereiten und informieren. Mir geht's seit dem Entzug prima ohne Kaffee!

 

Das Thema Kaffee haben wir gestern beim Znacht (leckere Suppe!) auch noch ausführlich besprochen ;-). Meine zwei Tischnachbarinnnen sind sehr nett, kommen aus der Nähe aus Ulm. Ich hab leider schon wieder ihre Namen vergessen, haben natürlich gleich "Duzis" gemacht. Wir lachten viel... Die Frau neben mir war auch schon einige Male hier, sogar zu ihrem 50. Geburi ist sie dann hier her :). 

Sie hat eine Arbeitskollegin mit dabei, eine Kroatin (spricht aber ausgezeichnet Schwäbisch, sie ist hier aufgewachsen, ihr Vater ist Kroate); sie sieht ganz anders aus als sie, ziemlich geschminkt und sie hatte gestern Mittag auch noch kräftig zugeschlagen mit Spaghetti Bolognese und reichlich Kaffee. Sie hört erst jetzt auf, Kaffee zu trinken. Ohjemine... Sie hörte schockiert zu, als ich von meinen Erfahrungen des Kaffee-Entzugs erzählte. Sie macht sowas zum ersten Mal und kam mit, weil eben ihre Kollegin, die neben mir sitzt, so von dieser Kur schwärmte. Heute Morgen fühlte sie sich nicht wohl und hatte auch schon Kopfschmerzen... Die Kollegin neben mir berichtete, dass sie die ersten Male, wo sie mit ihrer Freundin hier war, jeweils ins Städtchen fuhr, um Kaffee zu trinken, weil sie es nicht aushielten. Das ist ja auch etwas dämlich, man geht hier hin, um sich zu reinigen....hmmm... Naja, jedenfalls trinkt sie auch nach einigen Entzügen auch immer wieder Kaffee, weil sie es einfach zu gerne mag. 

Wir haben uns dann noch etwas über Reisen unterhalten und gemerkt, dass wir da auch auf einer Wellenlinie sind. Sehr schön, solch sympathische Tischnachbarinnen zu haben. 

Dornhan

 

11.02.2019

Mir ging es gestern ab 15.00 auch nicht mehr so gut. Ich bin kurz nach 13.00 Uhr eingeschlafen und erwachte dann kurz vor 15.00 mit Kopfschmerzen, die bis zum Abend mit Schlappheit kombiniert anhielten. Um 4.00 Uhr erwachte ich und stellte fest, dass die Kopfschmerzen weg sind und dass ich mich gut fühle, ausser dem komischen Geschmack im Mund. Ich guckte meine Zunge an und sah einen weissen Belag. Ich putzte die Zähne und reinigte die Zunge mit dem Zungenschaber. Am Morgen erwachte ich um 7.30 Uhr und konnte kaum glauben, wie krass ich roch... uiuiuiui... ich fühlte mich aber top fit und hatte gleich nochmal Lust auf eine Joggingrunde. Bewegung ist bei der Entgiftung besonders gut. Es windete stark, aber das ging ganz gut. 

Ich wurde noch angefragt, ob/was hier für Aktivitäten angeboten werden. Es gibt jeden Morgen Walking oder Gymnastik, Indigo Chi Gong, Atemtherapie und es hat ein Fitnessraum und ein Schwimmbecken sowie eine Sauna. Heute Abend erhalten wir ein Vortrag über Ernährung. 

Es hat ein TV Raum, auf Anfrage kriegt man auch einen aufs Zimmer.

 

Nach dem absolut hammer leckeren Saft am Morgen bin ich gleich nochmals los, die Sonne schien und ich wollte mir Wolle kaufen gehen :-). Meine liebe Kollegin gab mir den Tipp, zu stricken; ich wollte schon lange wieder damit beginnen. Lustigerweise erklärte mir Herr Graether, als er mich abgeholt hat, dass es hier einen tollen Strickladen gibt. 
Jetzt ist es auch schon wieder 12.00 und Zeit für die Mittagssuppe! En Guete!

 

Nach dem Mittag wollte ich mit Stricken beginnen, aber ich schlief ein und startete erst um 14.30 Uhr. Danach strickte ich noch etwas und genoss dann die Sauna mit meiner Sitznachbarin. Über dem Saunaofen thront ein grosser weisser Edelstein, sieht super aus. Die Sauna wirkt recht neu und ist gross.. Wir waren allein da drin :-). 

12.02.2019

Heute Morgen sah ich wieder eine weisse Zunge, in Kombi mit gelben Ablagerungen... bääääh. Die schaffte ich kaum wegzukriegen mit dem Zungenschaber. Zum Frühstück gab es den zweiten leckeren Abführ-Trunk. Eine Sitznachbarin hatte einen Saft! Ich war sehr neidisch- ihr ist aber seit Beginn immer so unwohl und gestern war ihr so schlecht, dass sie Medis erhielt und ihr dieses Getränk nicht mehr zugemutet wurde.

Beim zweiten Glas (man muss zwei grosse Gläser davon trinken!) musste ich mich echt überwinden. Ich hatte eine grosse innere Abwehr, aber die Kroatin (die andere Sitznachbarin) leerte den Trunk so schnell, dass ich sie bewundernd anguckte und mich der Ehrgeiz packte..

 

Mir geht es heute bereits ganz fantastisch. Keine Müdigkeit, keine Kopfschmerzen oder irgendwas. Das bekannte innere Glücksgefühl, einfach so ohne etwas glücklich zu sein, ist aufgekommen. Dieses Gefühl fühlt sich fast so an, wie verliebt zu sein :-D.

 

Ich habe gerade eine neue Funktion: ich bin die Sekretärin des Hauses. Hier im Router-Räumle habe ich meinen Laptop an das Kabel angesteckt, weil das WLAN mal wieder nicht funktioniert. Eine nach der anderen kam zu mir und fragte mich um Rat; eine wollte wieder ihr normales Internet vom Handy, eine andere fragte, warum es denn nicht gehe und dann kam die Frau Graether und erklärte, dass das an der Lage liege und es teilweise nicht gehe. Also auch elektronisch fasten. 

 

Gestern erhielten wir noch einen Ernährungsvortrag mit Schwerpunkt Osteoporose. Einige wissen es ja: Da ich eine Östrogeninsuffizienz habe, besteht bei mir Osteoporosegefahr. Daher fand ich den Vortrag sehr interessant und passend. Er hat auch so amüsant vorgetragen.

Das beste- auch gegen Krebs sehr wirksame- Gemüse ist Broccoli; 400g / Tag. Es gibt da Krebsstudien von Heidelberg.

Grundsätzlich sollte man pro Tag 150g Vollkornbrot essen, besser mit Natron gebacken als mit Hefe, da Natron basisch wirkt. Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!! Dann meinte er, dass man grundsätzlich Getreide und 400g Obst und 400g Gemüse essen sollte. Natürlich möglichst auf raffinierten Zucker verzichten und lieber Feigen und Bananen usw. essen, denn raffinierter Zucker ist bekanntlich säurehaltig. 

Auch Fleisch empfiehlt er nicht, denn Fleisch ist auch säurehaltig und allg. nicht so gesund für den Körper. Allerdings rät er niemanden davon ab, denn er möchte kein Ernährungs-Apostler sein. Er könne einfach Empfehlungen abgeben...

Wenn man sich grundsätzlich gesund ernährt, machen 4 Kaffees nichts, aber dann sollte man wirklich auch nicht noch mehr säurehaltige Dinge zu sich nehmen. Sympathisch an Herr Graether ist, dass er nicht so ausschliessend und strickt denkt. Er beachtet auch immer die Lebensqualität als wichtiges Kriterium und auf ein gesundes Mass... 

 

Vor dem Mittagssüppchen erhielt ich noch einen Leberwickel mit anschliessender Bauchmassage. Wow, das war echt wirksam. Ich fühlte mich danach so wonnig, wie ein Baby, aber auch müde, sodass ich mittags etwas später erschien, da ich noch ein wenig döste.

Am Mittag erschien kurz der Doktor um nachzufragen, wie es meiner Sitznachbarin geht. Er meinte, dass das normal sei, das komme vor, dass man anfangs eine Übelkeit gegen alles entwickle. Die von ihm verabreichten Kräuterpillen halfen ihr in kurzer Zeit. 

 

Am Nachmittag genoss ich die Dampfbadsaune, zuerst bei 50 Grad und später 55 Grad und volle Luftfeuchtigkeit. Das war schon gigantisch- aber auch toll :o). Anschliessend genoss ich ein Bad...

13.02.2019

Diesen wunderbaren sonnigen Tag startete ich mit einem Lauf an der Sonne und genoss danach einen super leckeren Erdbeershake beim Frühstück. 

Nach dem Mittag genoss ich eine tolle Massage und anschliessend ein entspannendes Bad. Bei dieser Kur breitet sich nun so eine wohltuende Ruhe, Zufriedenheit und Entspannung aus- es ist genau so, wie ich es mir vorstellte und wünschte. Wundervoll.

 

Abends waren wir alle schon sehr lustig drauf; die Entgiftung macht sich wirklich bemerkbar, wir lachten viel und machten schon persönliche Witze. Ich staune immer wieder, wie schnell man sich bei Kuren und Seminaren auf eine tiefere Ebene kennenlernt (sofern man die "richtigen" Leute antrifft). Erst heute Abend sprachen wir mal darüber, was wir beruflich machen- sonst ist ja meist immer eines der ersten Frage: "wa machsch?". Nun weiss ich auch wieder (durch heraushören ;o)), wie meine Tischnachbarinnen heissen: Beate und Martina (die Kroatin). Die beiden reisen bereits am Samstagmittag wieder ab...

 

Beate war gestern auch in der Dapfsauna, sie blieb etwas länger wie ich und ihr wurde dann schwarz vor den Augen und sie fiel auf ihren Ellbogen. Gestern Abend dachte sie, der Ellbogen sei gebrochen; sie wartete noch eine Nacht ab (erhielt noch Medis und Salben) und stellte dann am nächsten Tag fest, dass es zum Glück nur ein heftiger Aufprall war.

 

Die beiden erzählten mir ausserdem, dass sie in Dornhan waren, als ich meine Massage genoss und Beate trank ein Espresso!!! Huiii.. leider schmeckte ihr der Espresso gar nicht mal. Auf Kuchen verzichteten sie aber ;)

Ich selbst denke gar nie an Kaffee oder Kuchen... eher an knackige Äpfel :o). 

14.02.2019

Ich schreibe noch einen Nachtrag vom 14.02.2019; die Sonne schien und ich hatte keine Lust, mich in das Router-Räumle zu setzen. Am Vormittag hatte ich wieder einen tollen Leberwickel mit Bauchmassage... Als ich las, dass ich Leberwickel erhalte, war ich erst nicht so begeistert, dachte, das sei langweilig. Aber es ist ein so wonniges Gefühl mit der anschliessenden Bauchmassage. Nach dem Mittag spazierten Beate, Martina und ich nach Dornhan (3km); ich gönnte mir ein Besuch beim Friseur und Beate und Martina gingen derweil in ein Café, dieses Mal trank Beate aber auch einen Ingwer-Zitronen-Tee :o). Ich finde das Resultat des Friseurs leider nicht so der Knaller, aber nicht so schlimm wie letztes Jahr in Sri Lanka. Die Haare sind wenigstens nicht schief geschnitten... das ist halt die Gefahr, wenn man sich in fremde Hände begibt, aber ich mag es, Neues auszuprobieren.

Abends sassen wir wie in letzter Zeit immer, noch zwei Stunden und plauderten und kicherten. Danach las ich noch etwas und strickte. Der Tag vergeht immer so wahnsinnig schnell, obwohl ich irgendwie nicht viel mache :-). Die frische Energie spüre ich immer mehr aufkommen. 

Gestern Abend merkte ich auch wieder, wie stark ich unter den Achseln roch... Der Entgiftungsprozess ist am Laufen :o). 

Jeden Morgen ein anderer mega leckerer nährender Beeren-/Obstsmoothie

 

15.02.2019

Heute Morgen kam ich schon fast in Stress; ich hab so wirr geträumt, dass ich ein paar Mal erwachte; letztmals um 4.00, danach konnte ich nicht mehr gleich einschlafen und lag etwas wach. Dafür schlief ich dann so lange, dass er morgendliche Zeitplan ziemlich eng wurde. Ich ging joggen und nach einer Blitz-Dusche gleich zu einer Anwendung- das ist besonders fantastisch, wenn man gleich nach dem Joggen verwöhnt wird. Ich kam drei Minuten zu spät und die Therapeutin telefonierte schon nach unten. Sie war froh, als sie mich sah und telefonierte wieder nach unten, dass ich nun da sei. Meinen Superdrink trank ich dann genüsslich allein nach 9.00, da alle bereits gefrühstückt hatten. Ich genoss die Ruhe sehr, denn nun ist im Speisesaal schon ziemlich was los. Die vier Frauen am hintersten Tisch unterhalten sich immer so lautstark, dass wir immer alle Rezepte mitkriegen, die sie austauschen. Die sprechen meistens übers Essen. Zwei Damen davon sind Russinnen. Eine trägt bestimmt CHF 10'000.00 am Leibe, so wie uns Martina informierte. Sie kennt sich damit aus :o). Echt eine gigantische Erscheinung, diese Frau. Sie spricht auch nichts und guckt immer so mürrisch. Die andere Russin ist aufgestellt und unterhält sich eben immer so laut mit den zwei anderen deutschen Damen. Die kleine rothaarige und etwas pummelige Dame riecht immer so heftig nach Rosenparfum, dass mir fast übel wird, wenn sie in den Raum kommt und sie hat so einen schnellen Gang mit ihren Blockabsatzschuhen drauf, dabei guckt sie nicht wo sie hinrennt und überrennt mich oft beinahe. 

 

Der Vormittag ging schnell um, ich las und strickte noch eine Stunde und traf dann um 11.00 nochmals Martina und Beate, da wir uns zum Frühstück nicht trafen. Martina hat ein Gallenproblem, weshalb ich ihr dazu noch ein paar hilfreiche Links gab.

Nach dem Mittag fuhren wir dann nach Freudenstadt. Das Auto von Herr Graether hat nur Platz für 7 Leute, sodass Martina und Beate mit dem eigenen Auto fuhren. Neben mir sass leider die parfümierte kleine Rothaarige. Ich atmete in meinen Jackenkragen. 

 

Das Städtchen ist sehr hübsch und charmant, mit einem quadratischen Herzstück der der Stadt. Ich genoss es sehr, mal rauszukommen und natürlich einen tiefen Atemzug in Tchibo zu machen (Martina und Beate berichteten mir, dass sie das auch gemacht haben PLUS: Sie haben erneut ein Espresso versucht. Allerdings hatten sie dann Hunger und der Magen tat ihnen weh- ich hab nur gegrinst und den Kopf geschüttelt... Tja...). Um 17.00 fuhren wir wieder zurück. Wieder die Rothaarige neben mir, dieses Mal roch sie nach verblasstem Rosenparfüm und Schweiss. Lecker. 

 

Als wir wieder zurück waren, machte ich mir schnell ein Bad, das war richtig toll. Ich kam dann etwas zu spät zum Znacht und begrüsste eine neue Dame, welche mir wohl ab nun gegenübersitzt. Wir drei tauschten uns noch vom Nachmittag aus und kicherten wieder herum. Irgendwann dachte ich, müssten wir doch die neue Dame miteinbeziehen. Sie hat sich nicht mal vorgestellt... ich mich auch nicht. Hm. Fand sie etwas komisch. Mit der Zeit sprach sie dann doch mit uns, leider wirkt sie sehr hektisch und fuchtelt beim Sprechen mit den Armen herum. Ich hoffe, sie kommt hier etwas runter; Beate und Martina wünschten mir schon viel Spass mit ihr- wie nett- sie reisen morgen ab. Schaaaade. Sie sind so amüsant und unkompliziert. Wirklich toll gewesen. Kommt mir vor, als wären sie nur drei Tage oder so da gewesen.

 

Ein älteres, sympatisches Ehepaar, welches am Tisch neben uns sitzt, verriet uns als sie gingen, dass Herr Graether 70 Jahre sei, sie haben in der Küche nachgefragt- alle waren dessen Alter neugiereig :o). Wir staunten und dachten, er sei schon älter... Das Resort hier gibt's wohl leider nicht mehr lange.

Freudenstadt

16.02.2019

Heute war das letzte Frühstück und Mittagessen mit Beate und Martina. Wirklich schade, dass sie schon gehen. Die neue Dame, dessen Name ich nicht mal weiss, ist schon nicht so auf meiner Wellenlänge. Finde sie eher anstrengend und oberflächlich. 

Nach einem herzlichen Abschied nach dem Mittag machte ich einen ausgedehnten Spaziergang an der Sonne. Wow, das tat so unglaublich gut! Ich hätte mich gerne noch auf eine Sitzbank gesetzt, jedoch sind die Schwaben auch mit Sitzgelegenheiten sparsam :-(. Doch dann entdeckte ich etwas viel cooleres: Ein Hochsitz! Ich hatte eine fantastische Aussicht und hörte dazu tolle Musik.

Zurück im Resort widmete ich mich wieder den Farben. Da ich gerade ein Buch fertig gelesen habe, kann ich nicht gleich an das nächste, ich brauche da immer eine Pause...

 

Hurraaa! Ich habe Glück! Ein sehr nettes und aufgestelltes Paar hat sich zu uns an den Tisch gesetzt. Da bin ich ja echt so froh!!! Sie sind gestern Abend angereist und was ist da dann das Thema Nummer eins? Genau, Kaffeeeeee. Die Frau trinkt 1 Liter Kaffe am Tag... und drum hat sie Kopfschmerzen, aber sie ist dennoch aufgestellt und lacht. Nimmt mich sehr Wunder, woher sie kommen, haben einen interessanten Dialekt. Vielleicht kommen wir ja noch drauf :o).

17.02.2019

Was für ein herrlicher Tag! Die Sonne ist so wundervoll; ich machte am Nachmittag einen ausgiebigen Spaziergang und fühlte mich so geborgen und voller Vorfreude auf den Frühling. Aber das Wetter kann sich ja auch jederzeit wieder ändern. 

 

Leider ist es jetzt durch die neue Dame, die mir gegenüber sitzt, nicht mehr so toll. Das Paar ist zwar wirklich nett und aufgestellt, aber die Frau ist anstrengend mit ihrer Art. Ich muss mich danach immer etwas erholen. Klingt etwas krass, aber ist wirklich so. Sie ist so nervös und führt gleichzeitig ein sehr striktes Leben. Das sieht man ihr irgendwie auch an... 

 

Heute Abend kam ich mit dem Mann neben mir ins Gespräch, weil es um den Frühsport um 7.15 Uhr ging. Er begann von seinem Bandscheibenvorfall zu erzählen und sprach dann wie im Wasserfall und konnte gar nicht mehr aufhören zu berichten, er wollte schon seine ganze Lebensgeschichte erzählen, aber nach 20 Minuten meinte ich dann, dass ich aufs Klo muss. Das war ja echt der Wahnsinn. Ich kam nie zu Wort und musste nur nicken und staunen... Ich war echt erschöpft, auch weil er in so einem Tempo berichtete, dass mir der Kopf surrte. Dass die Leute so einen dollen Rededrang haben (und der Mann ist ja mit seiner Frau da, kann sich ja austauschen...).

 

Heute Abend gehen alle wieder Tatort gucken. Scheint hier ein grosses Muss zu sein... :o)- aber ich klinke mich da aus.

18.02.2019

Als ich heute Morgen nach einem fantastischen Sunrise-Run zum Frühstück kam, sass die nervöse Frau schon nicht mehr da- ich war sehr froh. Das Paar unterhielt sich mit einem älteren Paar nebenan, sodass ich meine Ruhe hatte. Die Frau hatte dann auch bald ein Termin, sodass sie ziemlich bald wieder gingen. 

 

Am Nachmittag spazierte ich nochmals nach Dornhan und zurück (6km) um danach in die Sauna zu gehen- das war toll, nur leider sass dann beim zweiten Saunagang eine ultimative Plaudertasche drin. Die labert IMMER. Beate und Martina haben sich schon darüber genervt. Das ist wirklich der Wahnsinn. Ich wäre beinahe soweit gewesen, etwas zu sagen, aber dann mischte sich der neue Herr auch noch ins Gespräch, sodass ich mich nicht mehr getraute- die Sauna wandelte sich in eine Klatschbar um.  So verliess ich dann die Sauna etwas früher und achtete darauf, dass ich den nächsten Gang ohne diese Labertaschen machen konnte- mit Erfolg zum Glück! Mein Saunatuch roch unglaublich stinkig nach Schweiss, das kenn ich sonst nicht...

 

Morgen beginnt schon der Aufbau, da freu ich mich drauf.

 

Sunrise-Run am Morgen

19.02.2019

Gestern Abend hatten wir dann doch noch ein nettes Gespräch (die nervöse Frau wurde tatsächlich ruhiger!). Wir machten auch endlich Duzis. Das Paar heisst Angela und Günther und kommen aus Freiburg. Die nervöse Frau heisst Manuela. kommt aus Radolfszell und arbeitet in einem Labor, sie muss mit drei Computern arbeiten und hat kein Smartphone, sondern noch so ein altes Handy, wo der Akku 2 Wochen hält.

Ich stellte fest, dass wenn wir uns zu viert unterhalten ist es besser, als wenn nur zwei und zwei reden, das ist ruhiger und harmonischer. Wir unterhielten uns über die Unterschiede der Schweiz und Deutschland, insbesondere Löhne und Mutterschaftsurlaub. Die Deutschen haben zwei Jahre Mutterschaftsurlaub. Das war mir gar nicht mehr bewusst. Krass! Günther nimmt die Schweizer als arrogant wahr. Gegen Einkaufstourismus hat er nichts, denn er würde es umgekehrt auch machen. In Freiburg haben sie auch noch die Franzosen, die zu ihnen einkaufen kommen.

 

Heute Morgen war ich alleine mit Günther und Angela, Manuela war schon sehr früh dran. Ich komme jetzt immer später zum Frühstück, denn mittlerweile sind schon ziemlich viele Leute im Raum und da ist mir der Lärmpegel einfach viel zu hoch- mag ich morgens nicht.

Denke manchmal an Beate und Martina, dass sie jetzt wieder arbeiten und Kaffee trinken :-).

 

Ich habe mich noch mit Frau Graether unterhalten. Sie sind ja beide 70 und haben nicht vor. mit dem Resort aufzuhören. Sie lieben die Arbeit und haben sonst keine Hobbies, resp. sie möchten keine Aktivitäten wie Skifahren, Radfahren usw. mehr machen, weil sie eben schon 70 sind und da ist die Unfallgefahr einfach grösser. Sie meinte auch, dass sie durch ihre Arbeit flexibel und körperlich und geistig fit bleibe. Also das ist echt der Hammer, wie agil diese Frau ist. Die rennt noch rum, ist dort und da... Ihre Mutter hatte einen Pferdehof, auch mit Therapiereiten; bis 80 ist sie geritten. Dann musste sie aufhören. Scheint in ihren Genen zu liegen. Ich finde aber, dass man es bei Herrn Graether das Alter eher anmerkt als bei Frau Graether.

20.02.2019

Nur meine Eltern waren eingeweiht, dass ich das Resort früher verlasse. Gestern hat der Aufbau begonnen und ich traue mir gut zu, dass ich das auch zu Hause gut kann, ich habe auch einen Plan erhalten. Der Grund warum ich früher ging?

Die Umgebung ist zwar schön, aber ohne Auto dann doch etwas eintönig. Ich habe nicht so viel Anwendungen, v.a. Massagen erhalten, wie ich mir wünschte, obwohl ich das Herrn Graether sagter. Er meinte, mir gehe es gut, also brauche ich auch keine weiteren Anwendungen. Ich glaube, das Resort ist etwas "überfüllt" und er möchte es den Leuten verschreiben, die es wirklich brauchen. Aber ich liebe Massagen. Die Sauna war nun bereits auch oft ziemlich voll und die Leute unterhielten sich dort drin (ok, da könnte ich mich wehren, hab mich nicht getraut). Und die neuen Leute waren nicht so toll wie Beate und Martina. Klar, dass ich so nette Sitznachbarinnen treffen würde, wusste ich nicht, aber ich hatte so eine tolle Woche und die zweite startete nicht sooo toll. Zudem fühle ich mich bereits sehr fit und erholt und möchte noch ein paar Tage den Bodensee geniessen und mir dann noch selbst eine Thai Massage gönnen. Dann wurde mir bewusst, dass wenn ich den Aufbau erst später mache, das in die Arbeitszeit einfliesst und ich würde mich gehetzt fühlen, wenn ich samstags nach Hause komme, ankommen, auspacken, waschen usw... 

 

Und so kam es, dass ich gestern nach Hause kam und einen lieben Brief von Marc vorfand. Darin ist ein Entzugskalender über SECHS Monate. Jeden Monat, den ich ohne Kaffee überstanden habe, gibt es eine Belohnung. Das ist der Knaller! Mal schauen, ob ich das schaffe, bin selbst sehr gespannt. Nach der Ayurvedakur hielt ich ja 3 Monate durch. Im Moment geht es mir super und der Kaffee fehlt mir nicht. Interessanterweise läuft auch meine Verdauung prima weiter. Im Plan wird Sauerkrautsaft empfohlen. Hab ich schon mal probiert. ist gar nicht so übel wie es klingt. Hab aber grad keinen gefunden und mag dem nicht nachjagen und so lange meine Verdauung prima läuft...

 

Ich habe bisher nicht so gut informiert, was diese Detox-Kur genau enthält. Also, es gibt im Graethers Resort drei Hauptkuren und auch noch zwei/drei Spezialkuren. Für die Leute, die nur das Ziel haben, abzunehmen, gibt es 1001 Kalorien. Dann gibt es die Basenkur, ich glaube, da kann man unbegrenzt viel essen (so genau habe ich mich nicht informiert, aber ich meine, sowas vernommen zu haben)- hier geht es vor allem um die Entsäuerung. Und dann gibt es das Heilfasten, für mich scheint dies die effektivste Methode für eine Entgiftung zu sein- schreiben sie auch.

 

Vielleicht ist es ja beim Lesen schon aufgefallen: ich habe kaum über kulinarischen Hochgenuss geschrieben, ausser über den tollen Saft am Morgen. Mittags gab's eine dünne Brühe und abends einen Gemüsesaft. Und sonst Tee und Wasser. Was das bringt, ausser dass man Kilos verliert? Hungern? nein. Da man zu Beginn den Darm leert, empfindet man kein Hungergefühl. Ich habe schon ein paar Beiträge gelesen, da berichteten Leute, dass sie grossen Hunger hatten. Ich weiss nicht, ob das der Kopf war oder ob sie einfach nicht gut abgeführt haben. Dass der Darm leer ist, ist wirklich wichtig.

 

Bekanntlich ist Stuhl ja voller Pilze und Bakterien und verklebt die Darmwände. Wer Probleme mit dem Stuhlgang hat, sollte eine sogenannte Hydrocolontherapie machen, da wird der Darm mit Wasser ausgespült. Bei mir läufts aber super und ich musste sogar fast täglich aufs Klo, obwohl ich nur Flüssiges zu mir nahm.

 

Fasten reguliert den Blutdruck (bei mir war der Blutdruck her niedrig, gegen Ende des Fastens war er auf 120/80 (optimal). Alters- und Krebsgene in der Erbsubstanz werden ruhig gestellt. (Aha- so kann man vielleicht unsterblich werden?). Es gibt Leute, denen wird es ab und an Schwarz vor den Augen- da erhält man dann einen Teelöffel Honig, wirkt dann sofort.

Die Leber und die Niere werden entlastet und die Gehirnzellen werden neu gebildet. Zudem hat es auch einen positiven Effekt auf die Psyche: Der Sympathikus (Stressnerv) beruhigt sich und die Laune steigt. Eine sogenannte Fasteneuphorie kann aufkommen. Die positive Auswirkung auf die Stimmung spürte und spüre ich noch immer. Es stellt sich auch eine Gelassenheit ein. Es können neue Ideen keimen und das Bewusstsein kann erweitert werden resp. alte Gewohnheiten können verändert werden. 

 

Auch das Bewusstsein für die Nahrung ist natürlich in der ersten Zeit nach dem Fasten sehr prägnant: Der gedünstete Apfel mit Zimt gestern Morgen war ein Highlight. Die Kilos, die ich verloren habe, werde ich auch wieder zunehmen, darum ging es mir ja auch nicht. Ich denke, für Leute, die das wegen des Abnehmens machen möchten, ist eine anschliessende Basenfastenkur oder 1001 Kalorienkur gut... da geht es ja dann darum dass man die Ernährung danach grundsätzlich verändert.

 

Phänomenal fand ich auch, dass ich so oft joggen gehen konnte. Klar, ich hatte nicht die gleiche Energie und Power, aber es ging wunderbar. Martina erzählte, dass einer sogar während des Fastens seine Bestleistung beim Marathon rannte. Man kann bis zu 6 Wochen fasten.

 

Ich finde Wasserfasten eher nicht ansprechend (keine Vitamine und Mineralien). Bei den Graethers erhält man hochwertige Säfte und ich hatte nie ein Gefühl des Mangels.

 

Wer sich übrigens für eine Kur dort interessiert: Die Leute erzählten, dass im sogenannten Badhaus die Zimmer modern sind und im Haupthaus sind sie retro. Mir hat Retro sehr gefallen- ist geschmackssache- ausserdem erhielt ich ja ein Upgrade, also da gabs nichts zu meckern.

 

 

21.2.2019

Da die Kur ja nun zu Ende ist, schreibe ich noch bis Ende meiner Ferien in "nach der Kur".